SPÖ-Bürgermeister Kurt Burghardt kündigte an, einen 6-gruppigen Kindergarten im künftigen Siedlungsgebiet bei der Scheunengasse in einem Genossenschaftsbau oder einem von der Gemeinde neu zu errichtenden Gebäude zu installieren. Der zentral gelegene Sonnenblumen- kindergarten soll geschlossen werden. Dieses Vorhaben sorgt in der Bevölkerung für große Beunruhigung.
„Gänserndorf hat jetzt schon mit dem 8-gruppigen Kindergarten den größten des Landes, ebenso die größte Volksschule mit über 400 Schülerinnen und Schülern“, sagt der ÖVP-Fraktionssprecher Wolfgang Halwachs. „Jetzt einen weiteren 6-gruppigen Kindergarten zu errichten, um dann den zentral gelegenen 3-gruppigen Sonnenblumen- kindergarten zwischen Bahnstraße und Schubertstraße zu schließen, ist nach Ansicht der ÖVP und vieler Bürgerinnen und Bürger nicht erstrebenswert.“ Halwachs verweist außerdem darauf, dass erst im Vorjahr eine Gruppe im Sonnenblumenkindergarten erneuert und kürzlich ein Beschluss zur Erneuerung einer zweiten Gruppe an diesem Standort gefasst wurde.
„Dass der Bürgermeister als Bespiel für die Errichtung des Kindergartens in einem Genossenschaftsbau die Bundeshauptstadt Wien anführt, finde ich mehr als eigenartig“, so Halwachs. „Wien ist eine Millionenstadt und hat eine funktionierende Infrastruktur. Gänserndorf hingegen hat rund 10.500 Einwohner, ist die schnellst wachsende Stadt und hinkt in vielen infrastrukturellen Belangen dieser Entwicklung meilenweit hinterher.“
Burghardt veröffentlichte auch eine zweite Variante für den neuen 6-gruppigen Kindergarten, bei welcher die Stadtgemeinde einen Neubau errichten möchte. „Nach unseren Informationen ist die Gemeinde Gänserndorf im Bereich der Scheunengasse nicht im Besitz eines Grundstückes“, so der ÖVP-Fraktionssprecher. „Abgesehen von der Sinnhaftigkeit dieses Projektes ist es aus verhandlungstaktischen Gründen eine wahre Meisterleistung der SPÖ/FPÖ-Koalition, einen beabsichtigten Grundkauf vorab zu veröffentlichen.“
Die Ankündigung des SPÖ-Bürgermeisters beweist zusätzlich, dass die SPÖ/FPÖ-Koalition bei der Scheunengasse ein Siedlungsgebiet mit hunderten Wohneinheiten forciert. „Offensichtlich will der Bürgermeister mit Druck, dass sich Gänserndorf der Einwohnerzahl der Bundeshauptstadt annähert, warum hätte er sonst den Vergleich mit Wien gebracht“, sagt der ÖVP-Fraktionssprecher. „Gänserndorf ‚erstickt‘ schon jetzt im Verkehr. Trotzdem forciert die SPÖ/FPÖ-Stadtregierung ein neues Siedlungsgebiet, das die Verkehrsproblematik mit Sicherheit zum Horrorszenario werden lässt.“
Für Halwachs haben FPÖ-Stadtrat Franz Weindl und SPÖ-Vizebürgermeister Josef Daubeck bezüglich der Fläche im Bereich der Scheunengasse ihre Hausaufgaben nicht gemacht. „Weindl hat bis heute keinen städtebaulichen Plan vorgelegt beziehungsweise daran gedacht, einen erarbeiten zu lassen. Daubeck hat es verabsäumt, für die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit der gewaltigen Besiedlung die ab Herbst möglich wird, zu sorgen.“
Halwachs verweist darauf, dass für die verkehrsmäßige Entlastung von Gänserndorf die „Umfahrungsstraße West“ mehr als notwendig ist. „Dieses äußerst wichtige Projekt befindet sich besten Falls in der frühen Entwicklungsphase und bis zur Realisierung wird es sicher noch Jahre brauchen“, so der ÖVP-Fraktionssprecher. „Ohne diese Umfahrungsstraße an den Bau des neuen Siedlungsgebiets auch nur zu denken, beweist den mangelnden Realitätssinn der SPÖ/FPÖ-Koalition. Eine zweite Siedlung wie in der Feldgasse ist mit Sicherheit nicht im Sinne einer moderaten und lebenswerten Stadtentwicklung.“